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Ich sorge mich um meinen Sohn und mein Enkelkind

Am frühen Abend ruft eine etwa 60jährige Frau beim Hilfetelefon an. Ihr emotionaler Stress ist spürbar. Sie sei nicht sicher, ob sie sich als Frau auch melden dürfe, aber sie habe kürzlich erfahren, dass ihr Sohn durch seine Partnerin Gewalt erfahre. Nun sei sie extrem besorgt und wisse nicht, was sie machen solle.

Die Frau erzählt, ihr Sohn lebe seit 6 Jahren in einer festen Beziehung, vor 3 Jahren wurde ihr Enkelkind geboren. Schon in der Vergangenheit habe es immer wieder mal Schwierigkeiten mit der Partnerin des Sohnes gegeben; so berichtet sie etwa von einer Szene während einer Familienfeier, als es urplötzlich eskaliert sei und die Partnerin des Sohnes gedroht hatte zu gehen, wenn sie, die Mutter, nicht sofort die Feier verlasse. 

Die Mutter berichtet im Folgenden sehr aufgelöst von vielen weiteren schwierigen Situationen. Vor einigen Tagen nun habe ihr Sohn bei ihr angerufen und unter Tränen erzählt, dass seine Frau ihn gerade gewalttätig angegangen sei. Er habe ihr in dem Telefonat zum ersten Mal offenbart, dass seine Partnerin seit circa 3 Jahren immer wieder massive Wutausbrüche habe, ihn grundlos beleidige und sogar mit Dingen auf ihn schmeiße. Sie habe ihn schließlich an jenem Tag schwer am Kopf verletzt, als sie mit ihrem Schlüsselbund nach ihm geworfen hatte. 

Nachdem die Anruferin ohne Zeitdruck ihren Gefühlen und Ängsten ausreichend Raum geben konnte, fragt der Berater nach der mütterlichen Einschätzung, wie der Sohn wohl nun zu seiner Partnerin stehe und wie er seine bzw. die familiäre Zukunft sehe. Es werden anschließend verschiedene Szenarien besprochen sowie einige wichtige Informationen - etwa über das Gewaltschutzgesetz und Beratungsmöglichkeiten - weitergegeben, damit diese über die Mutter ihren Weg an den gewaltbetroffenen Sohn finden können. 

Gegen Ende des Gesprächs fühlt sich die Mutter etwas sicherer in ihrer Handlungsfähigkeit und in der Einschätzung ihrer Möglichkeiten, den Sohn zu stützen und zu ermutigen, seinen Weg aus der Gewalt zu gehen. Sie wird abschließend ermutigt, bei Bedarf wieder anzurufen und auch ihrem Sohn die Nummer des Hilfetelefon Gewalt an Männern weiterzugeben. 

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